Geprüfte Sicherheit im Erdbebenfall
05.02.2019
Erdbeben stellen in vielen Regionen der Welt eine allgegenwärtige Gefahr dar. Erdbebensicheres Bauen und strenge Bauvorschriften sind zentrale Kriterien, um das Leben, die Gesundheit und materielle Güter der Bevölkerung vor Ort zu schützen. Ein erster Schritt ist die Prüfung von geeigneten Bauteilen auf Erbebensicherheit und -widerstand.
Hierfür testet die GiB die statischen Eigenschaften und den Erdbebenwiderstand verschiedener Produkte. Die Durchführung der Tests erfolgt am Institut IZIIS in Skopje/Mazedonien.
Es wurden bereits zwei erfolgreich bestandene Erdbebenversuche durchgeführt. Zum einen für das Produkt Doppelboden und zum anderen für ein Fassadensystem, das so bei einem Projekt in Großbritannien zum Einsatz kam. Der Prüfaufbau des Fassadensystems bestand aus zwei Ganzglaselementen, einem Eck- und einem Standardelement, über Standardkonsolen auf einer Primärkonstruktion aus Stahlbeton und Stahlträgern befestigt. Im unteren Anschluss simulierte man die Kopplung zu den normalerweise darunterliegenden Elementen. Die zwei geprüften Doppelbodensysteme wurden mit unterschiedlichen Lasten beschwert. Zudem unterschieden sich die Prüfsysteme in deren Aufbauhöhe (500 mm und 1000 mm). Die Prüfaufbauten wurden in einem extra angefertigten Stahlwürfel, der auf dem sog. „shaking table“ verankert wurde, montiert. Um zu verdeutlichen wie sich eine größere Doppelbodenfläche verhält, wurden stufenweise größere Flächenabmessungen getestet.
Die kompletten Prüfkörper – umfangreich mit Sensoren und Messfühlern verkabelt – stehen dabei auf einem „shaking table”. Dieser wurde während der Tests in bestimmten Frequenzen horizontal und vertikal beschleunigt und stellte somit die Verläufe der tatsächlichen Erdbeben in Kobe (Japan, 1995), El Centro (Mexiko, 1940) und Petrovac (Montenegro, 1979) nach. Zudem wurde das im amerikanischen AC156 Standard genormte „fiktive“ Beben simuliert. Die beiden Systeme konnten dabei für alle getesteten Varianten die geforderten Kriterien problemlos erfüllen. Die gewonnenen Erkenntnisse bezüglich Vorbereitung, Ablauf und Ausmaß der Belastungen dienen als Vorlage für weitere Prüfungen.